Unaufhaltsam pocht der Wind ans Gebälk. Es ist kurz vor zwei, als ich in 40 Metern über Boden aufwache. Mein Magen rebelliert sanft in finsterer Nacht. Mir ist schlecht. Der Blick über die Balustrade in Richtung Norden. Ein Lichtermeer zu nachtschlafender Zeit. Politik und Wirtschaft orakeln derzeit über zu erwartende Strommangellagen und wie damit umzugehen sei. Ja mei, dann hört doch endlich auf, die nachmitternächtlichen Strassen derart opulent zu illuminieren, wirbelt es mir durch den Kopf, ehe sich der latente Brechreiz wieder meldet.
Ich trinke einen Schluck Wasser, verdrücke einen Getreideriegel und lege mich wieder hin. Der Magen beruhigt sich überraschend schnell, derweil das windige Gerüttle am Aussichtsturm bis in die Morgenstunden weitergeht. Ein Gerüttle, das an schnell wogende Wellen oder an ein lang andauerndes Erdbeben erinnert. Kein Wunder, werde ich beinahe seekrank.