Mittägliches Stilleben in Lodrino. |
Anderntags verliess ich meinen Logenplatz bei Sonnenschein. In Kürze erreichte ich auf der Mulattiera das Dorf Personico, wo ich an einem Brunnen Wasser fasste. Vom Bergmodus ging es nun für beinahe zwei Tage in den Flachlandmodus. Der Ticino würde mich bis kurz vor Bellinzona begleiten, und das war prima! Einerseits übertönte er mit seinem Rauschen jenes des Strassenverkehrs und andererseits bildete der Auenwald dies- und jenseits des Flusses ein unglaublich schönes, malerisches, wildes und wohltuend beruhigendes Wandergelände, dass mir zwischendurch das Herz vor Freude zu hüpfen begann. Meist verlief der Weg auf der Dammkrone, dann wiederum zirkelte er zwischen Weiden, Espen, Kastanien und Birken hindurch. Die einfallenden Sonnenstrahlen illuminierten die sich verfärbenden Blätter zu einem Licht- und Schattenspiel, wie ich es mir nie hätte erträumen lassen. Meine Füsse liefen und liefen, bis ich kurz vor Claro abbog, um den etwas erhöht gelegenen Campingplatz in Scubiago zu erreichen, wo ich die Nacht zu verbringen gedachte. Eine Fotostrecke dieser Etappe befindet sich hier.