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Channel: Der Schrittler
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Bahnhof Sierre


Hotel Kreuz Romoos

Seerestaurant Rorschach

Sägewerk Meiersmaad

Restaurant Staffelegg

Ehemaliges Kloster Wettingen

28, 2004, 2500

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Thomas Bauer, 2500 Kilometer zu Fuss
durch Europa, Wiesenburg Verlag,
Schweinfurt, 200
Das Publizieren von Berichten über selbst erlebte Pilgerei auf dem Jakobsweg reisst nicht ab. Im Schatten von Hape Kerkelings Bestseller ist 2006 das Buch von Thomas Bauer erschienen. Der 28-jährige Bauer wanderte 2004 von Konstanz am Bodensee bis nach Santiago de Compostela und von dort gar bis ans «Ende der Welt», dem sogenannten Finisterre an der galizischen Westküste. Dabei legte der Jüngling in 69 Tagen gerade mal 2500 Kilometer zurück.

Das vorliegende Buch unterscheidet sich leider kaum von anderen Jakobswegberichten. Auch hier stehen die unterwegs gemachten Bekanntschaften im Vordergrund. Bauer repetiert ebenfalls die meisten Legenden und Sagen, die einem auf dem Weg zwangsläufig begegnen bzw. in den Pilgerführern aufgeführt sind. Über andere kulturelle Hintergründe erfährt man herzlich wenig. Einzig die gedanklichen Einsprengsel geben ein paar neue Aspekte her. Damit hat es sich dann aber auch.

Zu guter Letzt sei noch auf ein paar sachliche Ungereimtheiten hingewiesen, die den Schweizer Abschnitt betreffen (abgesehen davon, das dem Autor gerade mal 22 Seiten reichen, um die 400 Kilometer abzuhandeln). Also: Über Flüeli-Ranft, den zweitwichtigsten Wallfahrtsort der Schweiz, vermeldet Bauer: «Über Stans und das Touristennest Flüeli-Ranft schlage ich mich bis Sachseln durch.» Mehr gibt es offenbar nicht zu sagen. Kein Wunder, denn die Tagesetappe verlief von Einsiedeln bis nach Stans. Da bleibt keine Zeit, sich mit helvetischem Pilgertum auseinander zu setzen. Weitere Beispiele: Den Thuner Stadtteil Gwatt («ein Name wie ein Schluckauf») bezeichnet Bauer als «Dörfchen». Meinte er vielleicht Einigen? Umso erstaunlicher ist dann die Bezeichnung «Städtchen» für das Dörfchen Montpreveyres in der Nähe von Lausanne. Den Vogel schiesst der Schwabe dann aber beim Verlassen der Schweiz ab. Hier schreibt er: «Von nun an wird die Wegführung leichter, und die Abzweigungen werden besser beschriftet sein.» Da fragt man sich, wie Thomas Bauer bloss durch unser Land gegangen ist. Mit Scheuklappen etwa? Und natürlich stellt sich die Frage, ob der Rest des Berichtes ebenfalls von derartigen Ungereimtheiten strotzt, wie der hier erwähnte. Wir wollen es nicht hoffen.

Bruder Kemal

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Jakob Arjouni, Bruder Kemal, Diogenes,
Zürich, 2012
Auch der letzte Kayankaya-Krimi des leider allzufrüh von uns gegangenen Jakob Arjouni besticht durch eine genial konstruierte Geschichte, den karikiert wiedergegebenen Literaturbetrieb und die köstlichen Schilderungen des Frankfurter Zwielichtmilleus. Zum Inhalt:

Die Bankierstochter Valerie de Chavannes bestellt Kayankaya in ihre Villa im Frankfurter Diplomatenviertel und beauftragt ihn, ihre verschwundene sechzehnjährige Tochter Marieke zu finden. Wahrscheinlich ist sie mit einem älteren Mann zusammen, der sich als Künstler ausgibt. Ein einfacher Fall, meint Kayankaya: ein abenteuerlustiges Upperclass-Mädchen, das es sich und ihren Eltern zeigen will. Und noch ein einfacher Fall: Der Maier-Verlag glaubt, seinen Autor Malik Rashid auf der Buchmesse vor Angriffen religiöser Fanatiker schützen zu müssen. Rashid hat einen Roman geschrieben, in dem es unter anderem um den Umgang mit Homosexualität in einem arabischen Land geht. Kayankaya soll für drei Tage Rashids Leibwächter sein. Doch zusammen führen die zwei Fälle zu Mord, Vergewaltigung und Entführung. Und Kayankaya gerät in den Verdacht, gegen entsprechende Entlohnung ein Auftragskiller zu sein. Dabei will er eigentlich nur eines: mit seiner langjährigen Freundin Deborah ein ruhiges, entspanntes Leben führen. (Website des Verlags)

D: Frankfurt, namentlich: Zeppelinallee, Gutleutstrasse, Schifferstrasse, Bockenheimer Warte, Fussballplatz am Brentanobad, Buchmesse, Grünbergpark

Filmriss

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Mitra Devi, Filmriss, 2009, Appenzeller
Verlag, Herisau. 2012 als Taschenbuch
im Unionsverlag, Zürich, erschienen.
Zürich, drei Tage vor Heiligabend. Die neunjährigen Zwillinge Lukas und Lorena werden aus ihrem Elternhaus am Zürichberg entführt. Verzweifelt wenden sich die Eltern an die Privatdetektivin Nora Tabani. Zur selben Zeit irrt ein junger Mann ohne Gedächtnis durch die Stadt. Als er nach und nach zu sich kommt, ahnt er Schreckliches: Ist er einer der Kidnapper? Während­dessen ermitteln Nora Tabani und ihr Partner Jan Berger auf Hochtouren. Warum lügt die Mutter der Zwillinge? Hat der leibliche Vater seine Kinder entführen lassen? Was verschweigt das Kindermädchen? Und was hat der seltsame junge Mann mit der Erinnerungslücke mit dem Fall zu tun? Da geschieht in einem Kinosaal ein Mord. Die Lage spitzt sich zu. (Klappentext)

Ein Krimi für Erwachsene, geschrieben in der Sprache eines Jugendromans. Klischiertes Drogenmilieu, stümperhaftes Kriminalistentum, diletantische Ganoven – alles garniert mit stereotypen Dialogen – führen zu einem entsetzlich banalen Happyend. Der Geschichte fehlt  einiges an Verve für einen ausgefeilten Kriminalroman, dabei war er 2009 für den Zürcher Krimipreis nominiert …

ZH: Stadt Zürich, Bahnhof Zürich-Stadelhofen, Zürichberg, Uster, Haftanstalt Murwies, Aathal, Pfäffikersee, Wetzikon, Sulzbach

Mit dem Rucksack um die Schweiz

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Ferdi Afflerbach, Mit dem Rucksack um die Schweiz,
Verlag am Dorenbach, Binningen, 1985, vergriffen
Zu Fuss, mit Rucksack, Skizzenblock und Fotokistlein ist der Basler Grafiker Ferdi Afflerbach losgezogen und hat während 80 Tagen das getan, was viele sich seit Jahren erträumen: Hinaus aus der Stadt und weg vom Verkehr, über Berge Pässe und durch Täler wandern, da und dort sich hinsetzen, ausschnaufen, Bergluft atmen, lugen, zeichnen – und geniessen.

Es ist ein Buch der Anti-Rekorde. Weder von Erstbesteigungen noch von waghalsigen Klettereien ist die Rede. Jeder Mensch mit zwei gesunden Beinen kann diese Wanderung nachvollziehen – sogar in kürzerer Zeit. Ein informativer, reich bebilderter und manchmal angriffiger Bericht mit über 50 Reiseskizzen, enbensovielen Fotos und 39 lückenlosen Routenplänen. (Umschlagtext)

Mehr über Ferdi Afflerbach (1922–2005) im Personenlexikon des Kantons Baselland.

Und wieder eines von Monika

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«So ein Bänkli würde mir auch gefallen … Heute gesehen oberhalb Stein SG», meint Blogleserin Monika, die mir vor ein paar Tagen das Bild zukommen liess.

Alpenspaziergang

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Karl Lukan, Alpenspaziergang,
Bruckmann Verlag, München, 1988,
vergriffen
Höchst originell feierte das Wiener Bergsteigerpaar Fritzi und Karl Lukan den Beginn des wohlverdienten Ruhestandes: mit einem «Spaziergang» vom Wiener Stadtrand quer durch die gesamten Alpen bis nach Nizza. Mit Schlafsack und Kocher im Rucksack, ohne genauen Zeitplan, oft tagelang auf Höhenwegen durch einsames, unberührtes Bergland dahinziehend.

Johann Gottfried Seume, der Spaziergänger nach Syrakus, war das grosse Vorbild für diese Wanderung. Nicht die bezwungenen Kilometer oder Höhenmeter waren das Wichtigste, sondern das Erlebnis des Unterwegsseins, das Erkunden des Pfades, die Anpassung an die Wetter- und Wegverhältnisse, das Wiedersehen mit berühmten Bergen wie Drei Zinnen, Matterhorn und Montblanc, die Begegnungen mit Menschen am Weg, die Abstecher zu geheimnisvollen vorgeschichtlichen Kultstätten – und wie es ist, wenn man am Morgen noch nicht weiss, wo man am Abend schlafen wird.

Mit Humor und innerer Ruhe erzählt der bekannte Bergsteiger und Schriftsteller Karl Lukan von den fröhlichen und den weniger angenehmen Ereignissen auf dieser grossen Fahrt. Fotos von unterwegs und Zeichnungen machen seinen Bericht anschaulich, und wer ihn nachvollziehen will, findet im Anhang eine Zusammenfassung des Tourenverlaufs und eine Übersichtskarte. (Klappentext)

Über das Leben Karl Lukans (1923–2014) und sein Werk gibt dieser Artikel Auskunft.

Das Kombiportal von Montfaucon

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Weidedurchgänge sind für den Wanderer elementar. Ohne die Tore, Drehkreuze, Schranken und Gitter würde der Gang über Wiesen und Alpen zur Qual. Weil die Vielfalt und Originalität an Durchlässen keine Grenzen kennt, starte ich hiermit unter dem Label «Durchgänge» eine neue Bilderserie.



Solche und ähnliche Durchgänge finden sich in den Freibergen nicht selten. Die Konstruktion rechts lässt sich auch von Bikern und Reitern öffnen, ohne dass diese absteigen müssen. Als Wanderer muss man sich freilich daran gewöhnen, die Querverbindung oben nach unten zu drücken, damit sich die Verriegelung löst und das «Portail» geöffnet werden kann. Gesehen zwischen Montfaucon und St-Brais (JU).

Café de Préty

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Barbara Traber: Café de Préty,
orte Verlag, Oberegg, 2000
Im ersten Krimi der Berner Autorin Barbara Traber geht es um die Freundschaft zwischen zwei Frauen, um Liebe und Tod und vor allem um Gerechtigkeit. Mit gekonnter Präzision wird das Ambiente im Historischen Museum von Bern beschrieben, die Landschaften, die Menschen und Cafés der Bresse bourguignonne, das Bücherstädtchen Cuisery. Schlimm aber: Die Freundin von Regula bleibt über Wochen und Monate hin verschwunden. Was ist ihr passiert? Ist sie mit einem neuen Mann untergetaucht? Regula kann es nicht glauben. Sie recherchiert, radelt im Regen, im Nebel, bei schönem Wetter vorbei an Teichen, Schlössern und entlang von Flüssen. Wird der Fall je gelöst?

BE: Stadt Bern F: Préty (Bresse)

800 km für Buxtehude

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Genialer Musikus und ausdauernder
Fussgänger: Johann Sebastian Bach,
gemalt von Elias Gottlob Hausmann, 1748
Johann Sebastian Bach war nicht nur ein Ausnahmetalent, er wollte selbstverständlich von den Grossen seiner Zeit lernen, auch wenn dies zur damaligen Zeit bedeutete, weite Strecken zu Fuss zurücklegen zu müssen. Hier ein paar pedestrische Husarenstücke des Genius:
  • Bach war 14, als er zum ersten Mal die rund 300 Kilometer von seinem Zuhause in Ohrdruf nach Lüneburg lief, da er ein Stipendium an der Michaelisschule bekommen hatte und nun in deren Chor mitsingen durfte.
  • In den Sommerferien seines ersten Schuljahres lief Bach die rund 100 Kilometer von Lüneburg nach Hamburg, weil er den Organisten Johann Adam Reinken hören wollte.
  • Später machte er mehrere Rundreisen von jeweils 150 Kilometern von Lüneburg nach Celle, um das Hoforchester des Herzogs Georg Willhelm zu hören.
  • Sein längster Marsch waren die 800 Kilometer von Arnstadt nach Lübeck an der Nordsee im Winter 1705/06, da er dort den berühmten Organisten Dietrich Buxtehude hören wollte. Seine genaue Reiseroute ist nicht überliefert, aber man geht davon aus, dass Bach über Gotha, Mühlhausen, Northeim, Seesen, Braunschweig, Lüneburg und die vielbenutzte Salzstrasse nach Lübeck gekommen ist.
(Quelle: Stephen Barnett, Deutschland für die Hosentasche, Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main, 2013)

Kartause Ittingen

Rezepte gegen den Winterblues

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Heinz Staffelbach, Wandern und Geniessen
im Winter,
AT-Verlag, Baden, 2009
Die sanften Wintertourismustrends schlagen sich langsam aber sicher auch in der Wanderführerliteratur nieder. Wintertourenratgeber fallen zwar nicht wie Schneesterne vom Himmel, die markante Zunahme an publizierten Titeln ist indes nicht zu übersehen. So auch Heinz Staffelbachs «Wandern und Geniessen im Winter».

In gewohnt qualitativ hochstehender Manier präsentiert der umtriebige Autor in 30 Kapiteln insgesamt 20 Menüs für «erlebnisreiche Tage im Schnee». Der von Staffelbach bisher bekannte, ausgewogene Mix aus mitunter hervorragenden Fotografien und unterhaltsam-informativen Texten kommt auch im vorliegenden Band zur Anwendung. Auffallend viele Vorschläge betreffen das Bündnerland. Aber auch das restliche Voralpen- und Alpengebiet ist würdig vertreten. Dem Jura, dem eigentlichen Schneeschuh-Eldorado, wurden bloss zwei Kapitel zugestanden. Sind es die eher spärlich vorhandenen Winterwanderrouten, der manchmal fehlende Schnee oder das dünnere Netz an Unterkunftsmöglichkeiten, die den Ausschlag gaben? Gerade die Unterkünfte in Form von einfachen bis luxuriösen Berggasthäusern sind zentrales Element in diesem grossformatigen Glustigmacher für Komfortwanderer. Der Serviceteil beinhaltet jeweils mehrere, ausführlich beschriebene Übernachtungsperlen. Schliesslich will man nach genussvoll absolvierter Tour seine müden Glieder in würdigem Ambiente lagern.

Die beschriebenen Winterwanderrouten führen in der Regel über markierte und speziell präparierte Wege. Etwas irritierend sind die oftmals parallel zu diesen Wegen verlaufenden Schneeschuhrouten, welche dann meist eine Fortsetzung in «wilderem» Gelände finden: mal auf einen Gipfel, mal auf einen Grat oder über eine Schlaufe wieder zurück zum Ausgangsort der Tour. Diese Routen sind mehrheitlich nicht markiert und erfordern daher Kenntnisse der Orientierungs- und Lawinenkunde. Aus technischer Sicht weisen die Vorschläge leichte bis mittlere, selten anspruchsvolle Schwierigkeiten auf. Für die Planung sehr hilfreich sind die Übersichtskarten, welche nebst allen notwendigen Informationen auch die zu meidenden Wildschutzgebiete beinhalten.

Unfreiwillig-philosophisch

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Dieses Weidetor in der Nähe von Leukerbad (VS) mutet ärmlich und künstlerisch zugleich an. Ärmlich, weil der eigentliche Nutzen nicht ganz ohne Zweifel scheint, wobei die Frage im Raum steht, ob sich selbst an diesem Objekt die Spätfolgen der damaligen Gemeindepleite manifestieren. Als Kunst mag es verstanden werden, wegen der Symbolik des sich schlängelnden Pfads in einem vorgegebenem Rahmen. Die Schräglage möge hierbei zu weiteren philosophischen Gedankengängen anregen. Pikant auch, dass die Einrichtung im Moment der Aufnahme gar keinen Sinn macht, da der Weidezaun noch gar nicht gespannt und daher bereits ein kurzer Umgehungspfad entstanden ist. Diesen gäbe es indes nicht, würde das Weidetor dort stehen, wo es in der weidelosen Zeit im Prinzip hingehört: neben den Durchgang.

Das kann dem Fuchs gestohlen bleiben

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Dieses Exemplar ist mir von Blogleserin Marianne zugespielt worden. Jaja, es steht im Umland von Endingen (AG). Ob Reinecke so blöd sein wird und sich überraschen lässt? Die Touristiker werden es einmal mehr wissen.

Neulich in 8735

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